Die Situation in der Region 10
Ingolstadt und Umgebung zählt zu den wachstumsstärksten Regionen in Bayern. Die Menschen brauchen Wohnungen und Infrastruktur, die Wirtschaft Bürogebäude und Werkhallen. Das alles geht nicht ohne die Bauindustrie und Rohstoffe. Der Pro-Kopf-Bedarf an Transportbeton liegt mit mehr als 1 m³ pro Jahr auf Spitzenniveau in Bayern (zum Vergleich: Der deutsche Durchschnittswert liegt bei rund 0,6 m³).
Unsere Region ist geprägt durch reiche Sand- und Kiesvorkommen, die allerdings Großteils in Erden im Grundwasserbereich liegen. Die Auskiesung hinterlässt somit weitreichende Wasserflächen. Auf diese Weise entstanden früher zahlreiche Badeseen in der Region 10 und in ganz Bayern. Mittlerweile ist dies von vielen Kommunen jedoch nicht mehr gewollt. Verfüllungen mit Bodenaushub sind in der Regel nicht zulässig, so dass es immer schwieriger wird, Genehmigungen für die Gewinnung zu erhalten. In etwa zwei Jahren werden der Bauindustrie voraussichtlich rund 2 Mio. Tonnen Rohstoffe pro Jahr fehlen, die aus anderen Regionen nach Bayern gefahren werden müssen.
Arbeitsplätze
Arbeiten im Kieswerk: die neun Unternehmen vom Initiativkreis Sand und Kies beschäftigen insgesamt über 120 Mitarbeiter, die in verschiedenen Tätigkeiten arbeiten. Darunter sind z.B. Seilbaggerfahrer, Raupen-und Radladerfahrer, LKW-und Dumperfahrer. Aber auch im Büro, bei der Waage oder im Labor finden sich Tätigkeiten die der Kies- und Rohstoffgewinnung zuzuschreiben sind.
Der Initiativkreis Sand und Kies bekennt sich ausdrücklich zum Flächentarifvertrag in Bayern und übernimmt durch Aus- und Weiterbildung gesellschaftliche Verantwortung in der Region 10. Selbstverständlich unterstützen wir auch alle Maßnahmen zu Erhöhung der Arbeitssicherheit in der rohstofffördernden Industrie.
Technik der Kiesgewinnung
Gewinnung im Nassabbau: Unter Nassabbau versteht man die Sand- und Kiesgewinnung direkt unterhalb der Grundwasserlinie. Die Rohstoffe werden entweder durch Schrapper, Tiefgreifer oder Saugbagger gewonnen. Danach werden sie über teilweise schwimmende Transportbänder, Rohrleitungen oder Schiffe zum Ufer transportiert. Von hier gelangen die Rohstoffe über Landbänder oder mit großen Dumpern zu einem Rohkieslager in der Nähe der Aufbereitungsanlage.
Aufbereitung/Wäsche: Die Rohstoffe werden gewaschen, so dass Erden mit Ton- und Lehmbestandteilen gelöst und ausgespült werden. Das Wasser wird anschließend zur Trennung der Feinanteile dem Absetzbecken oder einer Kammfilterpersse zugeführt, so dass es erneut verwendet werden kann. Nach dem Waschvorgang erfolgt die Klassierung je nach gewünschter Korngröße (z.B. 0/4, 4/8, 8/16, 16/32 mm) durch Siebanlagen. Die unterschiedlichen Größen an Kies und Sand werden anschließend entweder in Silos eingelagert oder zu Freihalden aufgeschüttet.